Как делать?

Februar 10, 2008

Molpé 1, S. 9-18
Dreißig Jahre. Dreißig Jahre Gegen-Revolution. Präventive Gegen-Revolution. In Italien. Und anderswo. Dreißig Jahre Schlaf zwischen Stacheldraht, bevölkert von Wachmännern. Schlaf der Körper, aufgezwungen durch Ausgangssperren. Dreißig Jahre. Die Vergangenheit vergeht nicht. Weil der Krieg fortbesteht. Sich verzweigt. Sich ausdehnt. In einer weltweiten Vernetzung lokaler Dispositive. In einer noch nicht da gewesenen Kalibrierung von Subjektivitäten. In einem neuen oberflächlichen Frieden. Ein gut gemachter bewaffneter Frieden, um den Verlauf eines unwahrnehmbaren Bürgerkriegs zu verdecken.
Vor dreißig Jahren waren es Punk, die 77er Bewegung, die Stadtindianer und die diffuse Guerilla. Mit einem Mal tauchte, wie aus irgendwelchen unterirdischen Regionen der Kultur hervorgegangen, eine ganze Gegen-Welt von Subjektivitäten auf, die nicht mehr konsumieren wollten, die nicht mehr produzieren wollten, die nicht einmal mehr Subjektivitäten sein wollten. Die Revolution war molekular, die Gegen-Revolution war es nicht minder. MAN arrangierte offensiv, dann dauerhaft einen gesamten Maschinenkomplex zur Neutralisierung dessen, was Träger von Intensitäten ist. Eine Maschine zur Entschärfung all dessen, was explodieren könnte. Alle gefährdenden Dividuen, widerspenstigen Körper, die autonomen Zusammenfügungen von Menschen. Dann kamen dreißig Jahre der Dummheit, Vulgarität, Isolation und Betrübnis. Wie machen? (Weiterlesen als PDF)